Die in Aprikosenkernen vorkommende Substanz Amygdalin wird von vielen Tumorpatienten als natürliches Therapeutikum zur Behandlung ihrer Krankheit eingenommen. Allerdings ist der Nutzen von Amygdalin äußerst umstritten. In einer vorausgegangenen Studie konnte am Zellkultur-Modell nachgewiesen werden, das Amygdalin das Wachstum von Blasentumorzellen hemmt. In der vorliegenden Arbeit ist der Frage nachgegangen worden, ob Amygdalin auch die invasive Ausbreitung (Metastasierung) der Blasentumorzellen unterdrückt. An Tumorzellen, die aus drei verschiedenen Patienten isoliert wurden, wurde getestet, ob Amygdalin auf die Beweglichkeit und den Kontakt der Tumorzellen mit der Blutgefäßwand einwirkt. Amygdalin wurde dabei zum einen kurz, über 24 Stunden, einmal chronisch, über 2 Wochen, verabreicht. Basierend auf Vorarbeiten betrug die eingesetzte Konzentration 10 mg Amygdalin/ml. Bei sämtlichen Tumor-zelltypen resultierte die Amygdalingabe in einer deutlichen Hemmung der Anheftungseigenschaften. Die Beweglichkeit war in zwei von drei Zelltypen eingeschränkt, in einem Fall jedoch erhöht. Molekulare Analysen zeigten, dass unter Amygdalin die für die Adhäsion verantwortlichen Veranker-ungsrezeptoren (Integrine) verändert werden. Gleiches gilt für die über die Integrine ausgelösten Zellsignale (FAK-Protein). Die am Zellmodell erhobenen Daten lassen somit erkennen, dass Amygdalin den Kontakt der Tumorzellen mit der Gefäßwand blockiert. Da die Beweglichkeit der Tumorzellen nicht in allen Fällen eingeschränkt war, liegt die Vermutung nahe, dass die Wirkeffektivität von Amygdalin in Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.
Makarević J, Rutz J, Juengel E, Kaulfuss S, Tsaur I, Nelson K, Pfitzenmaier J, Haferkamp A, Blaheta RA. Amygdalin influences bladder cancer cell adhesion and invasion in vitro. PLoS One. 2014 Oct 15; 9(10):e110244.
Im nach-herein betrachtet sind die Ergebnisse dieser Studien nicht wirklich überraschend. Auch Sugiura stellte in den 80er Jahren einen Wachstumsstopp von Tumoren und eine fehlende Metastasenbelastung in den mit Laetril behandelten Mäusen gegenüber den unbehandelten Tieren der Kontrollgruppe als wichtigste Erkenntnis aus seinen langjährigen Versuchsreihen heraus. Wir müssen uns jedoch von der bequemen Vorstellung verabschieden, dass einzig durch die Einnahme von Amygdalin ein Tumor wie von Zauberhand verschwinden wird. Diese, einzig im Laborversuch, also (in vitro) mit einer Mischung aus Amygdalin und Beta Glucosidase gewonnene Beobachtung lässt sich nicht direkt auf eine reale Krebsbehandlung übertragen.
Aber es besteht offensichtlich die Möglichkeit, das Wachstum eines Tumors durch orale oder intravenöse Einnahme von Amygdalin entscheidend zu verlangsamen und eine Ausbreitung von Metastasen zumindest eine Zeitlang zu stoppen. Wie sehr besonders dieser zweite Aspekt einer Behandlung mit Amygdalin die Heilungschancen bei einigen Krebserkrankungen erhöht, zeigt uns eine Statistik von Krebstherapien im urologischen Bereich. Hier werden die Heilungschancen eines Tumorpatienten im nicht meta-stasiertem Stadium bei der Niere mit 70%, bei Erkrankung der Blase bei 50% – 85% und bei der Prostata mit 80% an-gegeben. Liegt jedoch ein metastasiertes Stadium vor, wird der Patient als ´palliativ` eingestuft mit einer durchschnittlichen Überlebensrate von 14-24 Monaten. Bei Lungenkrebs zeigen die Statistiken allerdings bislang eine deutlich schlechtere Bilanz.
Festzuhalten ist die Erkenntnis, dass eine erfolgversprechende Krebsbehandlung mit Amygdalin immer von einer zweiten oder dritten Behandlungslinie begleitet werden muss. Nieper hat diese Vorgehensweise in Hannover angewendet, bei der mexikanischen Klinik ´Oasis of Hope` in Tijuana ist eine solche Behandlungskombination Standard und soweit mir bekannt ist, verfahren auch deutsche Onkologen, die in ihren Privatkliniken Patienten mit Amygdalin behandeln nach diesem Verfahren.
Es ist ein unbedingtes Gebot der Stunde, dass sich die medizinische Forschung der Wirkung von Amygdalin bald-möglichst auf sämtliche Tumorarten erweitert, und dass sich die Studie mit Versuchsreihen an humanoiden Krebspatienten erweitert. Denn bislang sind Patientenstudien in Deutschland mit diesem Heilmittel aus der Natur verboten, obwohl mehr als genug Freiwillige für eine derartige Studie zu Verfügung stehen. Viele an Krebs erkrankte Menschen sehen in einer freiwilligen Teilnahme an derartigen Forschungsstudien eine Chance, die Behandlung zu erhalten, welche sie sich ansonsten privat nicht leisten können.
Doch wir benötigen mehr, als nur weitere engagierte Forscherkollektive, wie das Frankfurter Ärzteteam um Blaheta, Hafer-kamp und Jüngel.
Wir haben ja bereits in der Vergangenheit gesehen, wie brutal und effektiv die mächtige Pharmaindustrie ihre exorbitanten Gewinne zu verteidigen vermag und im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht. Aber auf der anderen Seite handelt es sich bei Krebserkrankungen um eines der ganz großen Menschheitsprobleme. Und zumindest in den westlichen Ländern traut die Mehrheit der Bevölkerung es der traditio-nellen Schulmedizin nicht mehr zu, dieses Problem eines Tages lösen zu können. Über 50% der Krebspatienten in Deutschland versuchen ihre Krankheit mit alternativen Behandlungswegen parallel zur schulmedizinischen Therapie zu bekämpfen. In den USA sind es - trotz des Verbots von Amygdalin - bereits 80% der Betroffenen.
Wir werden auf breiter Ebene Zivilcourage benötigen, Information, Protest und auch zivilen Ungehorsam um die bestehenden Hindernisse zu überwinden, die bislang einer ehrlichen Einschätzung und einem wirklichen Vergleich von Alternativbehandlung und den gängigen Behandlungsmethoden entgegenstehen.
Zuallererst muss die willkürliche Einstufung von Amygdalin als ´bedenkliches Arzneimittel` durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM) korrigiert werden.
Dieser Einstufung liegt keine verlässliche empirische Basis der behaupteten gefährlichen ´Toxität` von Amygdalin zugrunde und es ist zu vermuten, dass einfach die US – amerikanische Kategorie der FDA (Food and Drug - Administration) aus den frühen 90er Jahren ungeprüft übernommen wurde.
Wir müssen eine staatliche Finanzierung von unabhängigen Versuchsreihen an Krebspatienten in Kliniken und medizin-ischen Hochschulen durchsetzen, die sich freiwillig und alternativ für einen Behandlungsweg mit Amygdalin entscheiden und die Ergebnisse dieser Studien müssen unmittelbar und in allgemeinverständlicher Form sämtlichen Interessierten zugänglich gemacht werden.
Und zuletzt müssen wir die gesetzlichen Krankenkassen dazu bringen, eine alternative Krebsbehandlung mit Amygdalin,
Organ- und Systemstärkung, sowie alternativer Ernährung anstelle von Operation, Chemotherapie und Bestrahlung zu finanzieren. Die Gesamtkosten einer Alternativbehandlung dürften auch nicht höher liegen, als die Behandlungskosten der aktuellen Schulmedizin.
Erst wenn auch der normale Kassenpatient seinen Behandlungsweg wählen kann, wird das menschenverachtende und tödliche Geschäft mit der Gesundheit in diesem medizinischen Bereiches in unserem Land ein Ende finden.
Heino Kirschke, im Dezember 2016